Digitalisierung in der Verwaltung: Wie Deutschland im internationalen Vergleich abschneidet


8. November 2024 20:15 | Markus Wirtz
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Ansicht einer digitalen Stadt mit binären Datenflüssen und einem Tablet für Visualisierung der Digitalisierung.

Die Digitalisierung ist längst Teil unseres Alltags – von Online-Banking über E-Commerce bis hin zur medizinischen Versorgung hat die digitale Transformation bereits viele Bereiche unseres Lebens verändert. Doch wie sieht es in den öffentlichen Verwaltungen aus? Wo stehen deutsche Behörden, und wie schneiden sie im internationalen Vergleich ab? Dieser Artikel beleuchtet den Stand der Digitalisierung in deutschen Behörden und zeigt, wo Nachholbedarf besteht und welche Lösungen Bürgern dabei helfen können, die Herausforderungen im Behördenalltag zu meistern.

Wo steht Deutschland in Sachen Verwaltungsdigitalisierung?

Während die private Wirtschaft und Unternehmen bereits früh auf digitale Lösungen umgestiegen sind, hinkt der öffentliche Sektor in Deutschland noch deutlich hinterher. Laut dem "eGovernment MONITOR", einer Studie der Initiative D21 und der Technischen Universität München, sind deutsche Verwaltungen im Vergleich zu anderen Ländern nur moderat digitalisiert. Während Länder wie Estland und Dänemark digitale Behördenstrukturen bereits fest verankert haben, bestehen in Deutschland noch erhebliche Defizite.

Ein Grund für den Rückstand in Deutschland ist die starke Dezentralisierung. Die föderale Struktur, in der Bundesländer und Kommunen weitgehend eigenständig agieren, führt dazu, dass oft uneinheitliche IT-Systeme und unterschiedliche Regelungen existieren. In der Praxis bedeutet das, dass Bürger in einer Stadt auf digitale Angebote zugreifen können, während dieselben Angebote in einer Nachbargemeinde möglicherweise nicht verfügbar sind.


Der Druck wächst: Digitalisierung als Voraussetzung für mehr Effizienz

Die COVID-19-Pandemie hat den Druck auf deutsche Verwaltungen erhöht, digitale Strukturen auszubauen. Während der Lockdowns wurde deutlich, wie wichtig digitale Verwaltungsprozesse sind. So mussten Bürger Termine online buchen, Anträge digital stellen oder sich über Onlinedienste informieren, da der persönliche Kontakt oft nur eingeschränkt möglich war.

Doch obwohl viele Behörden während der Pandemie neue Systeme eingeführt haben, bleibt der große Durchbruch aus. Eine zentrale Herausforderung ist die Akzeptanz und Bedienbarkeit digitaler Angebote: Laut Umfragen empfinden viele Bürger die digitalen Behördendienste als kompliziert und nicht benutzerfreundlich genug. Das hemmt die Nutzung und den Erfolg der eingeführten Systeme.


Internationale Vorbilder: Was Deutschland von Estland und Dänemark lernen kann

Estland und Dänemark gelten weltweit als Vorreiter der digitalen Verwaltung. In Estland ist nahezu jeder Behördengang online möglich. Bürger können sich mit ihrer elektronischen ID ausweisen und über das Internet Behördengänge wie Wohnsitzmeldungen, Steuererklärungen oder Anträge auf Sozialleistungen abwickeln. Dieses sogenannte "e-Estonia"-System hat Estland nicht nur in Europa, sondern auch weltweit bekannt gemacht. Es spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern sorgt auch für ein hohes Maß an Transparenz und Effizienz.

Dänemark hat einen ähnlichen Ansatz gewählt und seine Verwaltungsdienste zentralisiert. Jeder Bürger erhält eine persönliche Identifikationsnummer, mit der er auf fast alle Dienstleistungen zugreifen kann. Der Vorteil dieser zentralisierten Struktur ist, dass die Bürger ein einheitliches System nutzen, unabhängig davon, in welcher Region sie leben. Die Erfahrung in Estland und Dänemark zeigt, dass eine konsequente Digitalisierung nicht nur zu einer Vereinfachung der Abläufe führt, sondern auch das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung stärkt.


Was hält Deutschland zurück?

In Deutschland stoßen digitalisierte Verwaltungsvorgänge noch oft auf rechtliche und technische Hürden. Der Datenschutz spielt hier eine zentrale Rolle. Während andere Länder den Datenschutz durch umfassende staatliche Maßnahmen und technische Sicherheitsvorkehrungen garantieren, setzt Deutschland häufig auf strikte Regelungen und Begrenzungen, die den Austausch zwischen Ämtern erschweren.

Zudem existieren in Deutschland viele veraltete Systeme, die oft nur schwer mit modernen IT-Infrastrukturen verknüpft werden können. Die Integration neuer Technologien stößt häufig auf organisatorische und finanzielle Hindernisse, da die Budgets vieler Kommunen begrenzt sind.

Ein weiterer Faktor ist die digitale Akzeptanz. In Deutschland sind viele Bürger und sogar Verwaltungsmitarbeiter skeptisch gegenüber digitalen Lösungen. Während Estland den Bürgern digitale Souveränität als Staatsziel vermittelt, steht in Deutschland oft die Angst vor Datenmissbrauch im Vordergrund. Die Folge ist eine langsame Adaption digitaler Verwaltungsprozesse.


Wie könnte die Digitalisierung vorangetrieben werden?

Um in Deutschland ein hohes Maß an Digitalisierung zu erreichen, wäre ein einheitlicher und zentral gesteuerter Ansatz notwendig. Es wird darüber diskutiert, ob der Bund eine stärkere Rolle bei der Digitalisierung übernehmen sollte, um die vielen regionalen Unterschiede zu harmonisieren und einen gemeinsamen Standard zu schaffen.

Zudem könnte eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit helfen, die Akzeptanz digitaler Verwaltungslösungen zu erhöhen. Aufklärung und Schulungen könnten das Vertrauen der Bürger in den sicheren Umgang mit ihren Daten stärken.


Team von Fachleuten diskutiert über digitale Strategien und Projekte am Konferenztisch.

Die Rolle von Start-ups und externen Dienstleistern

Da die Digitalisierung in der Verwaltung nur schleppend vorankommt, greifen Bürger zunehmend auf private Dienstleister zurück, die ihnen das Leben im Behördendschungel erleichtern. Ein Beispiel ist der Terminbuchungsservice Terminli. Solche Services bieten eine Möglichkeit für Bürger, den oft frustrierenden Prozess der Terminbuchung zu umgehen und entlasten gleichzeitig die überlasteten Behörden.

Gerade bei ausgebuchten Ämtern wie den Bürgerbüros oder der KFZ-Zulassung kann ein digitaler Termin-Service den entscheidenden Unterschied machen. Mit Tools wie Terminli, das die automatisierte Suche nach freien Terminen übernimmt, können Bürger Zeit sparen und den Behördenprozess effizienter gestalten. Solche Lösungen könnten zukünftig sogar in Kooperation mit Städten und Gemeinden angeboten werden, um den Weg zur digitalen Verwaltung zu ebnen.


Fazit: Der Weg zur digitalen Verwaltung ist lang, aber machbar

Deutschland hat noch einen weiten Weg vor sich, um eine moderne und bürgerfreundliche Verwaltung zu schaffen, die mit Ländern wie Estland oder Dänemark konkurrieren kann. Doch mit den richtigen Reformen, einer zentralen Steuerung und einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Dienstleistern könnte es gelingen, die Digitalisierung der Verwaltung entscheidend voranzutreiben.

Digitale Terminservices wie Terminli zeigen bereits heute, dass eine Lösung für Bürger und Verwaltung existiert, die das Potenzial hat, den Alltag zu erleichtern. Mit diesen Innovationen könnte Deutschland der digitalen Verwaltung ein Stück näherkommen – zum Wohl der Bürger und der Effizienz öffentlicher Prozesse.







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